Kunststoff-Lexikon

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Schwindung

Schwindung ist eine Volumenabnahme von Kunststoffen beim Erkalten oder Aushärten.

Das Ausmass des Schwundes $ \ s \ $ zeigt sich in der Veränderung der Längenmasse $ \ \Delta L \ $ am erkalteten bzw. ausgehärteten Werkstück $ \ l \ $ zu den Längenmassen im Form­werkzeug $ \ l_0 \ $.

Gleichung. Längenänderung durch Schwindung

\[ { s=\frac{l_0 - l }{l_0} \cdot 100 }  \]

Die Gleichung kann für die praktische Anwendung umgestellt werden:

\[ { \Delta L = l_0 \cdot \frac{s}{100} }  \]

\[ { l = l_0 - l_0 \cdot \frac{s}{100} }  \]

Bei Thermoplasten hängt der Schwund ab vom Kristallisationsgrad des erstarrten Werkstoffs und damit vom Temperaturprofil der Abkühlphase. Darüber hinaus gilt:

Auch die Wandstärke des Formteils und Verarbeitungs­bedingungen beeinflussen das Schwundverhalten von Kunststoffen. Die Schwindungsdaten des Kunststoffes werden von unserem Formenbau bei der Werkzeugfertigung berücksichtigt.

Bei Gebrauch und Anwenden fertig erstarrter Werkstücke redet man nicht mehr von Schwinden, da gilt die Wärmeausdehnung mit dem Längenausdehnungs­koeffizienten. Auch ist Schwinden ein anderer Vorgang als Schrumpfen, da tritt keine Volumenveränderung ein.